Wasserenthärtungsanlage sinnvoll oder überflüssig?

Braucht man überhaupt eine Wasserenthärtungsanlage? Warum sollte ich mir eventuell eine Enthärtungsanlage anschaffen? Wie funktionieren die verschiedenen Entkalkungsverfahren und welche davon funktionieren vernünftig? Was kostet eine solche Anlage und welche laufenden Betriebskosten kommen noch hinzu? Diese Fragen und noch mehr versuchen wir hier auf der Seite einmal allgemeinverständlich zu beantworten.

Wasserenthärtungsanlagen sind sinnvoll für Haushalte mit hartem Wasser. Hartes Wasser ist Wasser mit einem hohen Gehalt an Mineralien, insbesondere Kalzium und Magnesium. Diese Mineralien können Probleme in Geräten und Rohren verursachen und es auch schwierig machen, Seife zum Schäumen zu bringen. Eine Wasserenthärtungsanlage entfernt diese Mineralien aus dem Wasser, wodurch es weicher wird. Das erleichtert die Reinigung von Geschirr und Kleidung und verhindert zudem Mineralablagerungen in Geräten und Leitungen.

Braucht man überhaupt eine Wasserenthärtungsanlage?

Die verschiedenen Hersteller von Wasserenthärtungsanlagen wie z.B. Allfiltra, Aqmos, Aquintos, BWT, Grünbeck, Judo, Water2buy und viele andere geben unter anderem folgende Vorteile an, die man durch den Einsatz ihrer Enthärtungsanlagen erreichen soll:

  • durch die Beseitigung von Verkalkungen wird ein geringerer Energieverbrauch erreicht
  • in Badezimmer und Küche gibt es weniger Kalkflecken durch Kalkablagerungen
  • Verstopfungen durch Ablagerungen des Kalks treten nicht mehr auf
  • Elektrogeräte wie z.B. Waschmaschine, Wasserkocher, Kaffeemaschine usw. erreichen eine längere Lebensdauer
  • Seife und Waschmittel können je nach Härtegrad des Wassers deutlich reduziert werden
  • angenehm beim Duschen und Baden für Haare und Haut
  • entkalktes Wasser schmeckt einfach besser 🙂

Warum sollte ich mir eventuell eine Enthärtungsanlage anschaffen?

Aber braucht man nun wirklich eine solche Entkalkungsanlage? Man liest doch immer wieder, dass das deutsche Trinkwasser eine hohe Qualität im europaweiten Vergleich hat? Dies ist zwar grundlegend richtig, in Bezug auf die Wasserhärte aber je nach Region recht unterschiedlich. Diese ist vom jeweiligen geologischen Untergrund abhängig. Wenn Sie Pech haben, leben sie in einer Gegend, die eine hohe Wasserhärte hat. Dann kann es sein, dass ihr Wasserversorger einen hohen Aufwand betreiben muss, um das Wasser zu enthärten. Dies schlägt sich dann leider auch in den Wasserkosten nieder.
Was aber tun, wenn Sie in einer Region leben in der Stadt oder Gemeinde keine ausreichenden Wasserenthärtungsverfahren einsetzen? Dann sollten Sie sich über eine eigene Wasserenthärtungsanlage Gedanken machen…

Wie funktionieren die verschiedenen Entkalkungsverfahren und welche funktioniert wirklich?

  1. Physikalische Enthärtung von Wasser
    Man stößt im Internet immer wieder auf Anbieter von Enthärteranlagen, die ein Wasserenthärtung auf physikalischer Basis anbieten. Dabei wird in der Regel ein Magnet oder stromführende Drähte an den Wasserrohren angebracht. Diese elektrischen oder magnetischen Felder sollen die Struktur der Kalkkristalle im Wasser so verändern, dass eine Ablagerung in Rohren und Geräten verhindert wird. Allerdings hat bereits im Jahr 2000 die Stiftung Warentest zu diesen Geräten einen großen Test durchgeführt und festgestellt, dass nur die Geräte mit einem zusätzlichen Ionentauscher eine gewisse Wirkung zeigten. Bei allen anderen Geräten konnte keine Wirkung bezüglich der Verringerung von Kalkablagerungen nachgewiesen werden. Da sich die Physik in den letzten Jahren allerdings nicht geändert hat 😉 , ist davon auszugehen, dass auch neuere Geräte keine messbare Wirkung zeigen. Also sollte man vielleicht von diesen Geräten abraten.
  2. Chemische Enthärtung von Wasser
    Die chemische Enthärtung funktioniert durch das Zusetzen von Substanzen zu vielen Produkten in der Industrie und im Haushalt. Diese Stoffe gehen starke Wechselwirkungen mit den Erdalkali-Kationen ein, die dann nicht mehr für eine Verkalkung sorgen können. Diese werden dabei allerdings nicht aus dem Wasser entfernt, sondern nur maskiert, d.h. in gewisser Weise „unschädlich“ gemacht. Dadurch zeigt das Wasser in gewissen Grenzen das Verhalten weichen Wassers. Dieses Verfahren wird z.B. häufig durch Beigabe von chemischen Verbindungen zu Waschmitteln genutzt. Es ist aber aufgrund der Nebenwirkungen der Substanzen für die Umwelt nicht für eine Wasserenthärtungsanlage geeignet.
  3. Kationenaustausch
    Das häufigste und damit auch praktikabelste Verfahren zur Wasserenthärtung ist der sogenannte Kationenaustausch. Dabei strömt das Wasser durch einen mit Kationenaustauscherharz gefüllten Behälter. Durch dieses Austauscherharz werden hauptsächlich die Kalzium- (Ca2+) und Magnesiumionen (Mg2+) gegen eine gleichwertige Menge an Natriumionen (Na+) getauscht. Dadurch enthält das Wasser nun entsprechend mehr Natriumionen und fast keine Kalzium- und Magnesiumionen und gilt dadurch als enthärtet. Alle übrigen Ionen verbleiben dabei im Wasser.
    Das dabei eingesetzte Ionenaustauscherharz erschöpft sich allerdings im Laufe der Zeit und muss deshalb regeneriert werden. Diese Regenerierung erfolgt mit einer Natriumchlorid-, also Kochsalzlösung. Dabei wird die vom Ionenaustauschharz aufgenommene Härte (Calcium- und Magnesiumionen) gegen die Natriumionen der Salzlösung wieder ausgetauscht und zum Beispiel das Calcium wieder durch Natrium ersetzt. Die dabei entstehende Regenerierlösung wird anschließend dem Abwasser zugeführt und steht für eine weitere Regenerierung nicht mehr zur Verfügung. Das ist auch der Grund, weshalb bei solchen Wasserenthärtungsanlagen in meist festen Zeitintervallen das Regeneriersalz aufgefüllt werden und ein Abwasseranschluss vorhanden sein muss.
    Bei dieser Wasserenthärtung ist die Wirkung derart stark, dass der Härtegrad bis auf 0 °dH gesenkt werden kann. Dieses schonende Verfahren hat keinen Einfluss auf die Trinkwasserqualität, sondern reduziert lediglich den Härtegrad.

Ein interessantes Video zum Thema Enthärtungsanlage

Was kostet eine Wasserenthärtungsanlage und welche laufenden Kosten verursacht sie?

Leider gibt es auch bei Enthärtungsanlagen mittlerweile eine unübersehbare Anzahl von Anbietern mit entsprechend vielen unterschiedlichen Anlagen. Deshalb fällt es schwer eine halbwegs genaue Kostenaufstellung anzugeben. Die Preise für die reine Anlage bewegen sich dabei erschreckenderweise in einem sehr großen Preisbereich von etwa 400,- bis durchaus fast 3000,- Euro. Diese Preise sind zwar auch von der Kapazität der Anlage abhängig; die große Bandbreite erschließt sich aber dem Laien nur schwer. Deshalb hier mal ein Beispiel für eine gut bewertete „Mittelklasseanlage“ bei Amazon, die sich laut den Bewertungen auf für eine Selbstmontage eignet.

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  • Der W2B800 liefert für eine Familie von 1 bis 10 Personen vollständig kalkfreies Wasser und kann täglich ca. 3680 Liter gefiltertes Weichwasser erzeugen. Er ist sowohl für die Stadt als auch für Brunnenwasser geeignet. Dieser Enthärter ist mit einer effizienten digitalen Zählersteuerung ausgestattet. So verbraucht er weniger Salz und Wasser.
  • Die Größe beträgt 225 x 500 x 1100 mm und ist für die Installation in einer Garage oder einem Keller geeignet. Er wird mit Ihrer Hauptwasserversorgung verbunden und macht so im kompletten Haus weiches Wasser. Planen Sie Platz für Schläuche ein, wenn Sie die Installation planen. Eine Stromquelle ist erforderlich, es wird jedoch sehr wenig Strom (etwa 20 Euro pro Jahr) verbraucht.
  • Gebaut für eine lange Lebensdauer, hochfeste, korrosionsbeständige Glasfaser, Polyethylentank, einstellbare Wasserhärte und vorgefülltes, hochwertiges ionX-Harz. Das vorinstallierte Umgehungsventil sorgt für einen optimalen Wasserdruck im gesamten Haus. Verwenden Sie die kostenlose easyConnect-App von Water2Buy für eine einfache Einstellung.
  • Automatische Selbstreinigung: Der Wasserenthärter kümmert sich still um sich selbst, indem er bei Bedarf automatisch einen Regenerationszyklus durchführt. Dieser Enthärter mit Zähler misst Ihren Wasserverbrauch und regeneriert nur bei Bedarf, wodurch er effizienter wird. Er regeneriert sich um 3 Uhr morgens, wenn die Wasserversorgung nicht in Betrieb ist, so dass es keine Auswirkungen auf den normalen Wasserverbrauch gibt. Bei einer Regeneration werden ca. 90 Liter Wasser verbraucht.
  • Lieferumfang: Wasserenthärter, Handbuch, UK-Stromversorgung, EU-Stromversorgung, 28-mm-HIGH-FLOW-Anschlussarmaturen, Umgehungsventil (vormontiert), Umgehungshebel, Silikon

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Dazu kommt natürlich noch ein wenig Anschlußmaterial, Strom für den Betrieb (etwa 2-4 Euro/Monat) und das notwendige Regeneriersalz. Von dem benötigen die Käufer des o.g. Produktes im Durchschnitt ca. 25 kg im Monat. Dies ist aber stark vom Härtegrad Ihres Wassers abhängig.

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Fazit zu einer Wasserenthärtungsanlage

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Wasserenthärter ein nützliches Werkzeug sind, um Mineralien aus Wasser zu entfernen, aber ob sie für Ihr Zuhause notwendig sind oder nicht, hängt von Ihrer Wasserhärte und anderen Faktoren ab. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie einen Wasserenthärter benötigen, wenden Sie sich am besten an einen Fachmann, der Ihnen bei der Entscheidung hilft.

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